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Maria Reitter-Kollmann:

Susanne Schober hinterfragt in ihren Werkserien die Beziehung zwischen Natur, Mensch und Technik. Dabei zerlegt sie das vom Menschen ge- und missbrauchte System der „Natur“ in mehrere Ebenen und transformiert die fragmentierte Umwelt als erweitertes ICH in ihre Bilder. Sie arbeitet dabei mit Siebdruck auf Aquarellpapier, in dem sie die „Layer“ (die einzelnen Ebenen) für den Siebdruck mit Photoshop erzeugt oder druckt die Entwürfe, die am Computer entstanden sind, als Digitalprints auf Offsetpapier. In ihrer Serie „Eden“ verwendet sie die Mokulitho-Technik, eine japanische Technik, die wie eine Lithografie auf Holz statt auf Stein ist, ohne die chemischen Prozesse der Lithografie anwenden zu müssen und dafür die Holzstruktur mitdruckt. So entstehen die Cut outs, die auf kleineren Holzplatten entstehen und wie eine Collage zusammengestellt werden. Als Bildmotive dienen fragmentierte Blätter, Schachtelhalme und pilzartige Gebilde, die wiederum wie ein Blumenträger fungieren und Blätter sprießen lassen. Sie kombiniert auch die Cut outs ihrer Monulitho-Technik mit Siebdruck wie bei ihrem Bild „Rexed paradise“, wo die Monulithos mit Rosa und Grün überdruckt werden, ergänzt mit dem Schriftzug „Paradise“. Die Natur ist wie in ein Rexglas eingelegt und isoliert, wie der Titel vermuten lässt. Ihre Arbeiten der Serie „Das große Rasenstück“ sind eine Hommage an ein Aquarell von Albrecht Dürer, das neben seinem Feldhasen als eines der bekanntesten Naturstudien der deutschen Kunstgeschichte gesehen werden kann. Die darauf verwendeten Muster sieht die Künstlerin als Tradition, die uns prägt, wie die Struktur eines gehäkelten Deckerls von ihrer Oma, das bereits in ihren Arbeiten Verwendung fand. Auch ein Abflussrohr ist immer wieder zu sehen und ist wie die Zwiebel als Cut out ins Bild integriert. Ihre Bilder sind allesamt Unikate, die einzelne Elemente differenziert abbilden. In ihrer Serie „Fokuswechsel“ thematisiert sie die Änderung in der Wahrnehmung der Natur, die nicht mehr real ist, sondern durch Bilder einer Landschaft aus den Medien passiert. Sie zeigt darin Bäume, die aus verschiedenen Perspektiven im Siebdruck zusammengestellt sind. Charakteristisch für Susanne Schobers Arbeiten ist die Verwendung einer Pop-Art mäßigen Farbgebung, welche die fragmentierte Natur in kräftigen Farben hervorhebt. Dies wird auch in den vier Bildern der Serie „Rexed paradise“ sichtbar, die von der Farbgebung her an die poppigen Siebdrucke der Marilyn Monroe von Andi Warhol erinnern. Daneben finden sich die zarten, floralen Muster der Serie „Lost paradise“, die auf Büttenpapier gedruckt wurden. Ihre beiden runden Raumobjekte „Durch Raum und Zeit“ lassen Assoziationen an die Weltkugel in Verbindung mit einem aufgeschnittenen Baum zu, dessen Lebensringe in ornamentaler Gestaltung ein Muster der Traditionen beinhalten. Die Künstlerin selbst hat sich darauf verewigt und steht mit ihren Füßen auf der Kugel. Oftmals setzt sie Worte typografisch ins Bild wie in ihrer Arbeit „Natural relicts“.

Malerei, Installation, Druck

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